Nachwuchspreis Deutsche Wasserwirtschaft 2023 von wwt verliehen
Kluge Köpfe hat das Land

05.07.2023 Nach einem mehrmonatigen Auswahlprozess wurden zum dritten Mal die Preisträger für den Nachwuchspreis Deutsche Wasserwirtschaft geehrt. Die mit Preisgeldern dotierten Auszeichnungen für die besten Abschlussarbeiten in den Kategorien Bachelor, Master und Promotion wurden im Rahmen der Landesverbandstagung der DWA Nord-Ost von der Redaktion des Fachmagazins wwt, der Jury, der DWA Nord-Ost und des Premiumsponsors Berliner Wasserbetriebe am 26. Juni in Berlin verliehen.

Nachwuchspreis Deutsche Wasserwirtschaft 2023: Die stolzen Preisträger Silja Rau (TU Berlin), Dr. Tobias David Reinhardt (Universität Stuttgart) und Jakob Ritthammer (Hochschule Weihenstephan) [ v. l. n. r.]
© Foto: Rainer Lang
Nachwuchspreis Deutsche Wasserwirtschaft 2023: Die stolzen Preisträger Silja Rau (TU Berlin), Dr. Tobias David Reinhardt (Universität Stuttgart) und Jakob Ritthammer (Hochschule Weihenstephan) [ v. l. n. r.]

Die Gewinnung von Nachwuchskräften hat heute in vielen Unternehmen einen sehr hohen Stellenwert. Die Zahl der Branchen, die mit dem Fach-kräftemangel nicht zurechtkommen, steigt unentwegt weiter. So signalisiert das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung des Instituts der Deutschen Wirtschaft einen zunehmenden Fachkräftemangel in relevanten Berufen der Wasserversorgung und Abwasserwirtschaft. In den nächsten 15 Jahren werden ca. 50 % der Fachkräfte in den Branchen Energie, Trinkwasser und Abwasser in den Ruhestand gehen. Die Wasserwirtschaft als eine der wichtigsten Branchen unserer Gesellschaft steht dabei vor enormen Herausforderungen, auf die sie in den kommenden Jahren adäquat reagieren muss. Die Verantwortlichen in den Trink- und Abwasserzweckverbänden kennen die Situation nur zu gut. Viele der Herausforderungen wurden im Rahmen der diesjährigen Landesverbandstagung thematisiert – Umgang mit Wetterextremen infolge des Klimawandels, die Stärkung der grün-blauen Infrastruktur in Großstädten, Stärkung der Resilienz der Trinkwasser-versorgung, der Umgang mit Spurenstoffen oder der Verbesserung der Energieeffizienz von Anlagen und viele weitere.  Hierfür sind oftmals neue Denkansätze und Lösungen gefragt. Die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz können hierbei einiges an Aufgaben kompensieren, aber Erfahrungswissen ist nicht übertragbar. Letztlich bremst der bestehende Fachkräftemangel die Innovationskraft der Unternehmen. Und das in einer Zeit, in der nicht nur unsere Gesellschaft – schneller denn je – nach Lösungen für den Umgang mit Klima-, Verschmutzungs- und Ressour-cenkrise suchen muss.

Jungen Nachwuchskräften eine Plattform bieten

Und so bietet auch der von der Fachzeitschrift wwt beim Deutschen Fach-verlag gemeinsam mit der DWA Nord-Ost und den Berliner Wasserbetrieben seit 2018 ausgelobte „Nachwuchspreis Deutsche Wasserwirtschaft“ für die Bewerberinnen und Bewerber eine sehr gute Möglichkeit, um die Fachwelt auf sich aufmerksam zu machen. Umgekehrt haben die Fachkräfte suchen-den Verbände und Unternehmen die Chance, mit den Finalisten ins Gespräch zu kommen und mit den vorgestellten Abschlussarbeiten neue Erkenntnisse für ihre Arbeit zu erlangen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass junge Nach-wuchskräfte gefördert werden und sie eine Plattform erhalten, auf der sie ihre Ideen und Innovationen präsentieren können. Der Nachwuchspreis Deutsche Wasserwirtschaft ist eine solche Plattform. Er gibt jungen Menschen die Möglichkeit, ihre wissenschaftlichen Arbeiten einem breiten Publikum vorzustellen und sich mit anderen Experten auszutauschen. Dieser Preis ist eine Anerkennung für alle, die sich in der Wasserwirtschaft engagieren und innovative Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit entwickeln.

Jury lobt hohe Qualität der Arbeiten

Diese Chance wurde von 15 Bewerberinnen und Bewerbern auch beim diesjährigen Bewerbungsverfahren wieder genutzt. Inhaltlich war die Jury von der Qualität aller eingereichten Beiträge beeindruckt. Die Bewerber haben eindrucksvoll gezeigt, dass sie nicht nur über ein tiefes Verständnis der Wasserwirtschaft verfügen, sondern auch über die Fähigkeit, innovative Lösungen für die Praxis zu entwickeln. Deren gewählte Themen widerspie-geln dabei aktuelle Aufgabenstellungen der Wasserwirtschaft, wovon sich die Teilnehmer der Veranstaltung bei den Posterpräsentationen der Finalisten und auch nachfolgend bei der Vorstellung der Preisträgerarbeiten überzeugen konnten.
Auf Seiten der wwt-Leser war das Interesse, die Abschlussarbeiten kennen-zulernen, ebenfalls groß. Die Abgabe von knapp 1.500 gültigen Stimmen im Rahmen des Online-Votings vom 8.-19. Mai 2023 waren ein klares Signal. Am Ende konnte jedoch nur eine Kandidatin oder ein Kandidat in jeder Kategorie gewinnen. Die diesjährigen Preisträger sind:


KATEGORIE BACHELOR

Jakob Ritthammer, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf:
Er beschäftigte sich in seiner Abschlussarbeit mit der „Entwicklung eines Konzepts zur Überflutungsvorsorge im Freisinger Stadtteil Tuching“. Er gewann mit 58,0 % der in der Kategorie „Bachelor“ abgegebenen Stimmen.

 

KATEGORIE MASTER

Silja Rau von der TU Berlin, Fachgebiet Umweltverfahrenstechnik: Gegenstand ihrer Abschlussarbeit war die „Behandlung von Konzentraten aus der Trinkwasseraufbereitung mittels Elektrodialyse Metathese“. Sie gewann mit 54,2 % der in der Kategorie „Master“ abgegebenen Stimmen.

 

KATEGORIE PROMOTION

Dr. Tobias David Reinhardt mit seiner an der Universität Stuttgart verteidigten Dissertation zum Thema „Adsorptive Entfernung von Phosphonaten aus Membrankonzentraten“. Er erhielt überzeugende 77,7 % der in der Kategorie „Promotion“ abgegebenen Stimmen.

Das Magazin wwt, die DWA Nord-Ost und die Berliner Wasserbetriebe gratu-lieren allen Preisträgern und Zweitplazierten ganz herzlich zu ihren hervor-ragenden Arbeiten! 

Die Veranstalter sind sich sicher, dass alle Bewerber in Zukunft eine wichtige Rolle in der Wasserwirtschaft spielen und mit ihrem Engagement dazu beitragen werden, unsere Gesellschaft nachhaltiger und zukunftsfähiger zu machen.

Wer diesmal nicht dabei sein konnte: Im Herbst 2024 wird der „Nachwuchs-preis Deutsche Wasserwirtschaft“ ein weiteres Mal ausgelobt. Dann können sich wieder alle Nachwuchskräfte mit ihren Abschlussarbeiten bewerben, die zum Zeitpunkt der Einreichung nicht älter als 18 Monate sein dürfen. Veranstalter und Jury freuen sich schon jetzt darauf. 

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